Umwandlung von Wald zu Wiese

Wo es möglich ist und sinnvoll erscheint, soll Fichtenforst gefällt und in Grünland umgewandelt werden. Neben dem Fällen der Bäume ist dazu die vollständige Räumung aller Holzrückstände notwendig. Dazu gehört es auch, die Baumstubben bis auf das Bodenniveau hinunter zu fräsen und den Rindenmulch von der Fläche zu transportieren. Im Anschluß muß die so behandelte Fläche eingeebnet werden, wenn sie zukünftig mit Traktor und Karre zur Mahd und Ernte befahren werden soll.

Auf einer so vorbereiteten Fläche würden sich im Lauf der Zeit von selber Gräser und Kräuter der Umgebung ansiedeln. Es kann allerdings mehrere Jahrzehnte andauern, bis sich die typische Pflanzenwelt auf diese Weise einstellt. Wir wollen diesen Prozess beschleunigen, in dem wir Pflanzensamen von bereits bestehenden Wiesen gleicher Standorte auf die neuen Flächen verbringen. Dazu wenden wir das sogenannte "Mulchsaat" Verfahren an. Die Spenderfläche wird bei Reife der Samen auf den Pflanzen gemäht, das Mahdgut (der "Mulch") wird eingesammelt und anschliessend auf der Empfängerfläche ausgebereitet. Das hier trocknende Pflanzenmaterial wird in den ersten Tagen mehrfach mit dem Rechen aufgeschüttelt, um den Trocknungsprozess zu erleichtern. Gleichzeitig fällt der Samen aus dem Blütenstand zu Boden und wird verteilt (die "Mulchsaat").

Je nach Verfügbarkeit und Notwendigkeit sammeln wir auch Samen per Handauslese ein und säen ihn in Spenderflächen aus. Dabei geht man gezielter vor, was zum beispiel den Zeitpunkt der Aussaat betrifft. Manche Pflanzenarten wie z.B. der Klappertopf (Rhinantus minor), Bärwurz (Meum athamanticum) oder auch Wald-Storchenschnabel (Geranium sylvaticum) gelten als "Kaltkeimer". Deren Samen bringt man am besten im Herbst aus, wenn die Tage noch warm sein können, die Nächte kalt sind und der Boden ausreichend feucht ist. Diese Bedingungen würden zu einem höheren Erfolg beim Auskeimen im Frühjahr führen.

Gerade in Hinblick auf den Blauschillernden Feuerfalter kümmern wir uns besonders um den Schlangenknöterich. Die fingerdicken Kriechwurzeln werden im Frühjahr in großflächigen Beständen der Pflanze in relativ geringem Umfang ausgegraben und in den Boden des neu geschaffenen Grünlandes verbracht. Daraus treiben bereits im gleichen Jahr Sprosse und Blüten.

FräsenStubbenfräse in Aktion
RäumenRäumen von Mulch und Nadelstreu
RindenmulchSpontane Wiederbegrünung
SaatgutSaatgut aus einer Bergmähwiese