Entwicklung eines Habitatnetzwerkes für den Blauschillernden Feuerfalter
In der Nordeifel zu finden – die Orchidee des Jahres 2020
06. Dezember 2019
..., andere deutsche Namen sind beispielsweise „Kuckucksblume“ oder „Fingerwurz“.
Das Breitblättrige Knabenkraut erkennt man an seinen purpurroten Blütenständen sowie den ganzrandigen, an der Basis breiten, zum Ende spitz zulaufenden, gefleckten Blättern.
Auf der Roten Liste in NRW gilt sie als „gefährdet“, aber dank laufender Naturschutzmaßnahmen weniger kritisch als andere Arten (Kategorie 3N). Sie gehört aber auch zu den „Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands“! Ein sehr hoher Anteil der Weltpopulation kommt in Deutschland vor. Geht sie bei uns verloren, ist sie global vom Aussterben bedroht.
Lebensraum der Art sind nasse, anmoorige Wiesen im Bereich von Quellfluren und flachen Auebereichen. Solche Biotope sind landwirtschaftlich kaum nutzbar. Sie sollten tunlichst von Entwässerung durch Drainierung, von Tritt durch zu hohen Viehbesatz und Düngung jeglicher Art verschont bleiben.
LIFE „Patches & Corridors“ hat ein hohes Interesse am Erhalt ihrer Lebensräume. Sie sind nämlich gleichzeitig wichtig für den Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle). Der Falter findet hier Nektarpflanzen und die Weibchen können an den ebenfalls hier wachsenden Schlangenknöterich (Bistorta officinalis) Eier ablegen. Alle drei Arten, Breitblättriges Knabenkraut, Schlangenknöterich und Blauschillernder Feuerfalter sind Teil der gleichen Lebensgemeinschaft.
Besonderheit: Die Arten der Gattung Knabenkraut sind „Nektartäuschblumen“. Die einzelnen Blüten haben einen Sporn, der bei anderen Pflanzenarten üblicherweise Nektar enthält. Das ist beim Breitblättrigen Knabenkraut aber nicht der Fall. Insekten werden von der Blüte dennoch angelockt und streifen beim Anflug Pollen ab, der am Insekt haften bleibt. Gleichzeitig wird die Narbe freigelegt, so dass die Pflanze bereit zur Befruchtung durch das nächste getäuschte Insekt ist.