Entwicklung eines Habitatnetzwerkes für den Blauschillernden Feuerfalter
Holzeinschlag am Belgenbach
12. Oktober 2022
Am auffälligsten ist der Einschlag am Haftebach, einem Seitenbach zum Belgenbach nahe des Tränkhofes. Der steile Taleinschnitt war komplett mit Fichten bestockt (Foto oben). Eine ganze Reihe von Bäumen war in den letzten Jahren vom Wind umgeworfen worden. In diesem Jahr ist zusätzlich der Borkenkäfer in den Bestand eingedrungen, so dass der Boden stellenweise mit noch grünen Nadeln flächig bedeckt war. Die anspruchsvolle Steillage hatte die Aufarbeitung des Holzes in der Vergangenheit wenig attraktiv gemacht. Wir widmen uns der Aufgabe. Aber auch jetzt ist sie maschinell eine Herausforderung, gerade auch in Hinblick auf die Arbeitssicherheit. Die Fichten werden mit der Motorsäge manuell gesägt und aus dem Tal mit der Winde geseilt (Foto unten). In diesem Winter werden hier die ersten Laubbäume gepflanzt.
Ein kleiner Fichtenbestand am Belgenbach selber (Foto oben) wurde ebenfalls manuell gefällt und aus der Fläche geseilt. Hier wird Raum für Erle und Birke sowie für den Blauschillernden Feuerfalter geschaffen. Der Schmetterling besetzt in diesem Bereich einen der wenigen geeigneten Lebensräume am Belgenbach. Durch das Fällen der Fichten und die Entwicklung der Fläche zum lichten Laubwald, werden sich die Lebensbedingungen der seltenen Art verbessern. Gleichzeitig öffnet sich für Wanderer und Spaziergänger eine neue Blickachse im Tal (Foto unten).
Im Nachhinein wohl unbemerkt wurden im oberen Belgenbachtal knapp 35 Fichten an zwei Stellen aus einem Altbestand entnommen. In einem Fall hatte sich in der Strauchschicht kleinflächig ein Unterbau aus Rotbuchen etabliert (Foto oben). Die Öffnung des Kronendaches bringt den jungen Gehölzen das notwendige Licht, um sich nun zu großen Bäumen entwickeln zu können (Foto unten). Im anderen Bereich werden in Kürze Laubbäume gepflanzt, welche dann ebenfalls nach der Fällung der Altbäume ausreichend Licht und Luft erhalten.
Der Umbau von Fichtenforst zu Laubwald erfolgt hier langsam. In einigen Jahren werden erneut Altfichten gefällt, um den bestehenden Laubbäumen Platz zu schaffen. Gleichzeitig wird wiederum ein Raum geschaffen, in dem sich junge Laubbäume ansiedeln können. Damit dieser Prozeß der Laubwaldentwicklung erfolgreich ablaufen kann, muß hin und wieder aber auch der Aufwuchs junger Fichten entfernt werden.